Kurz vor den Feiertagen habe ich zur Blogparade zu unseren Recruiting Learnings durch Corona aufgerufen. Ich war beeindruckt, wieviele Expertinnen und Experten mitgemacht haben. Damit ist diese Blogparade zum ultimativen Guide geworden. In diesem Beitrag möchte ich ein wenig zusammenfassen und einen Überblick geben, welche Beitrage alle zu diesen Themen veröffentlicht wurden.

Den Auftakt machte Marcus K. Reif mit seinem Beitrag über Remote-Interviews – ein Auswahl-Instrument, welches in der Corona Zeit deutlich an Bedeutung gewann. Neben einer allgemeinen Einordnung des Themas hat Marcus das Thema der Candidate Experience stärker beleuchtet und vor allem konkrete Tipps gegeben zum Einsatz von Remote- bzw. Video-Interviews. Abgerundet wurde es noch von einer rechtlichen Einschätzung.

Als nächstes folge weiter im Themenbereich der Eignungsdiagnostik der Beitrag von Jo Diercks über den Einsatz von Remote Assessments. Eine der Kernfragen, denen sich Jo in diesem Artikel gewidmet hat, war: „Wie kann man eine Bewerberin oder einen Bewerber bewerten, wenn man diese nicht persönlich treffen kann?“. Besonders gefallen haben mir der Verweis auf die in diesem Jahr veröffentlichte DIN-Norm zum Thema Video-Interviews (DIN SPEC PAS 91426) und die greifbaren Praxisbeispiele.

Ohne es thematisch abgesprochen zu haben, ging es dann auch beim dritten Artikel um das Thema Eignungsdiagnostik. Harald Ackerschott hat sich noch einmal aus der Vogelperspektive dem Thema unter dem Titel „Eignungsdiagnostik in volatilen Zeiten“ gewidmet. Neben einer inhaltlichen Auseinandersetzung und dem Thema der geeigneten Instrumente fand ich besonders wichtig, dass Harald hier auch das Thema der vertraglichen Konditionen angesprochen hat. Hier ist Flexibilität das A und O – nicht nur im Kontext der Eignungsdiagnostik.

Dr. Friederike Baer hat sich in Form eines LinkedIn Beitrages zum Thema „Remote Recruiting“ an dieser Blogparade beteiligt. Ein schönes Zitat fasst die Quintessenz des Artikels gut zusammen „Es geht Remote, es geht vor allem erfolgreich Remote und es sollte ein nachhaltiger und sinnvoller Mix aus Anwesenheit und Remote in der Zukunft gelebt werden.“

Ich selbst wollte neben meinem Aufruf natürlich auch noch einen thematischen Beitrag beisteuern. Diesmal ging es um das Thema des „agilen Recruitings„. Kern-Aussagen: Durch Corona haben wir gelernt, dass wir im Recruiting agile Prozesse, agiles Personal und agile Partner benötigen. Damit ist auch klar, dass beispielsweise Post&Pray, Pay-per-Duration und andere starren Modelle keine Zukunft mehr haben.

Marcel Rütten hat sich in seinem Beitrag wunderbar mit den Auswirkungen von Corona auf den Recruiting-Mix auseinander gesetzt. Er hat sehr gut gezeigt, welche Recruiting-Kanäle und -Instrumente durch Corona einen positiven Schub bekommen haben und welche eher darunter gelitten haben. Nebenbei sei positiv hervorgehoben, dass er der einzige Teilnehmer war, der Trackinglinks genutzt hat, bei seiner Verlinkung in den Kommentaren – da merkt man eben, wer Analytics-Profi ist 😉

Eine sehr persönliche Geschichte hat Bastian Stolz mit seinem Artikel geschrieben – nämlich mit dem Fokus u.a. auf seine persönliche Entwicklung durch die Corona Krise, von der Jobsuche über seine Wahrnehmung von Arbeitgebern unter dem Titel „Recruiting in Zeiten von Corona – Business as usual?

Eine ausgesprochen tolle Geschichte steuerte Stefan Reiser bei unter dem Motte „Recruiters in Black„. Eine tolle Übersicht über das Jahr 2020 aus Recruiting-Sicht – eingerahmt in die Story der M.I.B. – mit dem Learning, dass sich 2020 jeder so ein Blitzdings gewünscht hätte.

Kurz danach hat der geschätzte Alex Hohaus einen interessanten Themenschwerpunkt gesetzt mit seinem Artikel über das Thema Ausbildungsmarketing mit Ergebnissen der Schülerbefragung 2020. Besonders interessant ist dieser Beitrag, da er auf empirischen Daten basiert und dabei einiges auf wichtigen Marketing-Grundlagen aufbaut.

Ute Neher hat sich in ihrem tollen LinkedIn-Artikel als Beitrag mit dem Thema Kommunikation im Recruiting beschäftigt. Ein wichtiges Thema, das jede/r Recruiter/in beherzigen und verinnerlichen sollte (auch unabhängig von Corona) – „Auch schlechte Nachrichten müssen kommuniziert werden. Auch in schwierigen Zeiten wie diesen darf man das nicht vernachlässigen.

Julia und Sven – besser bekannt als Doppel(t)Spitze – haben sich dann allgemein damit beschäftigt, wie Recruiting in der Post-Corona Zeit aussehen kann mit Fokus auf die Zielgruppe KMUs. Dazu haben die beiden ein Refegradmodell adaptiert und auf dieses Thema angepasst. Das ist sehr schön und ein sehr interessanter Gedankengang, den man auch mal für andere Unternehmensgrößen durchdeklinieren könnte.

Einem Thema, welches mir sehr am Herzen liegt hat sich Katharina Nolden gewidmet mit ihrem Artikel: „Mit performanceorientierten und flexiblem Personalmarketing erfolgreich durch Corona„. Ihre Argumentation ist genau auf den Punkt und doch so naheliegend. Corona hat insbesondere noch einmal gezeigt, warum Themen wie Analytics und darauf aufbauend Performance-based Recruiting so wichtig geworden sind.

Martin Wilbers hat sich mit seinem Blogbeitrag (zu dem es außerdem auch eine Podcast-Folge gibt) mit dem Thema der Führungskultur beschäftigt. Ein Thema, welches uns auch aus meiner Sicht noch stark in diesem Jahr verfolgen wird. Besonders interessant fand ich seinen Abschnitt „Ehrlich, offen, menschlich und wertschätzend“ – Themen, die auch in späteren Beiträgen noch aufgenommen wurden.

Die HR-Rookies waren bei dieser Blogparade sogar mit zwei Artikeln vertreten. Der erste Artikel wurde von Gevin Gruca und Alexander Schwabe verfasst und gibt 5 Tipps, wie man seine Remote-Recruiting Prozesse optimieren kann. Mir gefällt sehr gut, dass hier keine komplett abgehobenen Tipps gegeben werden, sondern Dinge, die jeder schnell umsetzen kann und durch die man sicherlich bessere Ergebnisse erzielen wird.

Auch die Firma Absolventa ließ es sich nicht nehmen, bei meiner Blogparade teilzunehmen. Auch, wenn ich bei Indeed arbeite, bin ich offen für jeden Beitrag anderer Marktbegleiter. Vanessa vom Absolventa Blog wagte einen Blick in die Kristallkugel und hat ihre Sicht auf die HR Trends 2021 geteilt. Die drei Stichworte sind: Remote, agil und flexibel.

Daniel Mühlbauer hat dann einen wirklich tollen Beitrag verfasst mit dem Titel „Mehrwert und Hürden von künstlicher Intelligenz & Recruiting Analytics in Ausnahmesituationen“ – welcher sowohl ein toller Inhaltlicher Exkurs zum Thema künstliche Intelligenz im Recruiting-Kontext ist als auch eine gute Zusammenfassung über einige vorherige Artikel. Schön auf den Punkt gebracht und gleichzeitig verständlich.

Die tolle Mitstreiterin Ina Ferber hat einen anderen spannenden Schwerpunkt gesetzt. Sie stellte die These auf, dass jetzt genau die richtige Zeit ist, um Mitarbeiter abzuwerben. Und in der Tat – ihre Argumentation ist stichhaltig und es gibt sicherlich sehr viel mehr positive Resonanz auf Abwerbeversuche, wenn man sich an die Tipps von Ina hält. Es ist auch ein schönes Beispiel dafür, wie man situativ immer wieder auf die schnellen Veränderungen des Marktes reagieren kann und sollte.

Der zweite Beitrag der HR Rookies wurde von Dr. Claudia Kröll, Jasmin Welzenbach und Martina Schwarz verfasst mit dem Titel „Highway to Hire – Wie Ihr auch zu Zeiten von COVID-19 Talente gewinnen könnt!„. Diesmal geht es um einen schönen ganzheitlichen Ansatz, der auch noch einmal zeigt, wie wichtig die Folge-Prozesse nach dem klassischen Recruiting sind. Insbesondere das Thema das virtuellen Onboardings wird 2021 meiner Meinung nach noch weiter in den Fokus rücken.

Jan Hawliczek hat gepodcastet mit Robindro Ullah und auch seinen Beitrag geleistet zu dieser Blogparade und zu den Auswirkungen von Corona aufs Recruiting. Fast eine Stunde voller interessanter Diskussionen – auch zum Thema Recruiting 😉 Es macht einfach Spaß den beiden zuzuhören!

Der letzte Beitrag kam von Jessica Lingenfelder, unter anderem die Vorsitzende der Recruitingrebels. Ein Thema, welches ein würdiges Ende dieser tollen Blogparade: „Plädoyer für mehr Freundlichkeit. Nicht nur im Recruiting.“ Hierbei handelt sich um einen schönen Exkurs über das Thema Kommunikation im Arbeitsalltag und auch im Recruiting. Zwischenmenschliche Aspekte, wie Freundlichkeit sind extrem wichtig – können in der virtuellen Kommunikation aber auf der Strecke bleiben.

Als zusätzliche Ergänzung möchte ich auch den Beitrag von Stefan Scheller nicht unerwähnt lassen, der zwar nicht explizit für die Blogparade verfasst wurde, aber thematisch eine tolle Ergänzung darstellt und sich auch damit beschäftigt, wie wir uns nach der Krise aufstellen können.

Insgesamt gab es 21 Beiträge von 26 Autorinnen und Autoren – ich bin unglaublich beeindruckt davon, wie ihr alle hier mitgemacht habt und auch, welche tolle Diskussionen unter den Artikeln entstanden sind. Vielen Dank!

Ich hoffe ich habe niemanden vergessen 🙂

Ich werde sicherlich noch ein paar Aspekte dieser Blogparade in den kommenden Wochen hervorheben. Bis dahin gibt es hier erst einmal genug zu lesen und zu hören !