Nachdem ich vor einigen Tagen bereits den ersten Tag des Personalmanagementkongresses 2012 resümiert habe, folgt nun der zweite Teil. Nach dem ersten Tag war mein Anspruch sehr hoch, da es eine Vielzahl an Top-Referenten gab, welche spannende Vorträge gehalten haben. Aber auch das Programm des zweiten Tages lud mich zu hohen Erwartungen ein. Der Tag begann (im Gegensatz zum Vortag) nicht mit einem so hohem Besucherandrang zum Beginn. Ob dies an den Nachwirkungen der „Nacht der Personaler“ am Vorabend lag? Ich kann es nicht mit Gewissheit sagen, aber in manchen Gesichtern sah man zumindest ein gewisses Schlafdefizit 😉


Hier meine Highlights des zweiten Tages:

1.) Prof Dr. Ulrich Walter, Astronaut, Ordinarius für Raumfahrttechnik, TU München:
Wann hat man schon einmal die Chance mit jemandem zu sprechen, der im Weltall war? Nur seeeehr selten. Deswegen musste ich mir unbedingt seinen Vortrag „Von der Vision zur Mission – Grenzerfahrung Weltall“ anhören. Sein Vortrag war in drei Sinnabschnitte gegliedert. 

Was macht ein Astronaut:
Ein kurzer Einblick in die Welt eines Astronauten und speziell die Vita von Prof Dr. Walter

Wie funktioniert die Auswahl bei Astronauten:
Hier folgten ein paar sehr spannende Beispiele für einen Test im Bereich räumliche Vorstellungsfähigkeit und einen Gedächtnis-Test. Beide Tests waren so gestrickt, dass sie sehr(!!!) schwer waren und vollste Konzetration erforderten. Interessant fand ich das Grundprinzip der Auswahl: Es werden von Auswahlstufe zu Auswahlstufe immer die schlechtesten ausgesiebt. Das bedeutet, dass jemand gesucht wurde, der nicht möglichst große Stärken hat, sondern möglichst geringe Schwächen. (Allen, die sich näher mit dem Thema beschäftigen möchten, lege ich diesen Artikel ans Herz)

Projektmanagement:
Prof Dr. Walter brachte uns in diesem Teil seine persönlichen DOs und DONTs für erfolgreiche Projekte näher. Alles anhand von Beispielen aus seiner Astronauten-Zeit. 

Es war die einzige Podiumsdikussion, welche in eine ganz andere Richtung ging, als ich gedacht habe. Dadurch wurde sie fachlich nicht unbedingt das Highlight des Kongresses, aber sie wurde sehr interessant und amüsant. Gerechnet habe ich mit vielen Best-Practice-Beispielen und Details zu den Lösungen in den jeweiligen Unternehmen. Es wurde aber mehr zu einer zwei-Fronten-Diskussion „Wirtschaft vs. Politik“.  Die Wirtschaftsvertreter waren sich sehr einig und ernteten Applaus für die Aussagen, mehr Unterstützung durch die Politik einzufordern (Beispiel: flächendeckenderer KiTa-Ausbau).
Leider wurden dadurch die spannenden Beispiele der Unternehmen (u.a. Fraport und Microsoft) etwas zu oberflächlich beleuchtet.

Neben diesen Highlights folgten auch ein paar ernüchternde Vorträge, wodurch ich insgesamt aus dem ersten Tag deutlich mehr mitnehmen konnte, als vom zweiten Tag. Trotzdem war der Personalmanagementkongress eine sehr gute Veranstaltung, zu der ich in den kommenden Jahren gerne wieder als Teilnehmer kommen werde.

Hier auch noch ein Link zu Film- und Bildmaterial Rund um den Personalmanagementkongress 2012.