Die aktuelle Studie – fotografiert von Wollmilchsau

In der aktuellen Ausgabe (08/2013) des Print-Magazins „personalmagazin“ hat das Top-Thema „Die wichtigsten HR-Blogs“ zu einer sehr lebhaften Diskussion innerhalb der HR-Blogger-Community geführt. Hauptauslöser war das darin enthaltene Ranking der „15 wichtigsten HR-Blogs in Deutschland“. Sind Rankings nicht eigentlich immer der Auslöser von kontroversen Diskussionen über deren Sinn und Daseinsberechtigung?

Geschrieben wurde dieser Artikel von Thorsten Petry, Professor für Organisation und Personalmanagement an der Wiesbaden Business School (und einer seiner Studentinnen), und Patric Cloos, geschäftsführender Gesellschafter bei Personalwerk GmbH in Wiesbaden.

Wer sich einen kurzen Überblick über die Inhalte verschaffen möchte, der kann sich bei Haufe und auf dem Blog von Marcus K. Reif  „Der #Aufschrei– HR-Blogs-Ranking von Nicht-Experten für Experten“ informieren.

Wer schnitt wie ab?

An vorderster Front die üblichen Verdächtigen, Lutz Altmanns Personalmarketing-Blog und Gero Hesses Saatkorn. Auf Platz 5 mein Blog (über diese platzierung habe ich mich tatsächlich sehr gefreut). Verwunderung haben bei mit jedoch hinteren Platzierungen ausgelöst: Den vorletzten Platz teilen sich Henner Knabenreichs Personalmarketing2Null und die Wollmilchsau. Beides Blogs die ich sehr regelmäßig lese und sehr mag.

Wer fehlt in diesem Ranking?
Dominik Hahns Blog „Soziales Brand Marken“, Das Blog von Marcus K. Reif, Das gemeinsame Blogger-Projekt Personalblogger u.a.

Warum die Aufregung?

Der geneigte Leser könnte sich nun die Frage stellen, warum sich über dieses Ranking aufgeregt wird. Auf den meisten der 15 gerankten Blogs finden sich doch haufenweise kritische Kommentare zu Recruiting-Kampagnen, Arbeitgeber-Videos und miesen Auswahlprozessen. Der neutrale Leser könnte meinen, dass HR-Blogger möglicherweise gerne Kritik austeilen, aber nicht einstecken können.

Folgende Punkte sind aus meiner Sicht dafür ausschlaggebend, dass sich einige Personen wegen dieses Rankings aufregen:

    1. Nicht-erklärte Kriterien: Die Bewertungskriterien sind leider unkommentiert und lassen dadurch viel Freiraum für Interpretationen. Warum ist bei Blog A mehr „Tiefe und Breite“ als in Blog B? Warum bekommt Blog C für Quantität mehr Punkte als Blog D, obwohl Blog C relativ selten postet? Hier hätte man mit einen paar erklärenden Worten direkt für klare Verhältnisse sorgen können.
    1. Falsche Maßstäbe: Es gibt sicherlich einige der Kriterien, welche auf den ersten Blick etwas unpassend wirken. Warum soll es für ein HR-Blog negativ sein, wenn es nicht keine breite Themenvielfalt hat? Es sind doch gerade die individuellen Fachgebiete, welche die einzelnen Blogs interessant machen. Es gibt in der Praxis auch kaum Menschen die sich mit allen HR-Facetten beschäftigt haben oder sich für alle Facetten interessieren.
    1. Mein Blog ist ein Teil von Mir: Für viele HR-Blogger ist das Bloggen ein Hobby, eine Freizeitbeschäftigung, welche viel Zeit in Anspruch nimmt. In der Regel schafft man diese Investitionen nur, wenn man von „seinem Thema“ begeistert ist (dies gilt übrigens genau so für viele HR-Blogger, die kommerzielle Gedanken dabei haben). Wenn man mit Herzblut bei der Sache ist und dann (subjektiv wahrgenommen) unsachlich kritisiert wird, dann führt dies zu einer Abwehrreaktion.
  1. Vertane Chance: Einen Überblick über die deutsche HR-Bloggerszene zu geben wäre eine tolle Chance gewesen, um deutlich mehr Mehrwert zu liefern. Man hätte stärker auf einzelne Blog eingehen können, oder die Blogs nach Themen bzw. Spezialisierungen clustern können.

Der eine oder andere Blogger hat sich ja schon bereit erklärt ein Interview mit den beiden Initiatoren zu führen. Ich bin gespannt was dabei heraus kommt. Zumindest ein Ziel hat der Artikel erreicht – Aufmerksamkeit schaffen 😉

In diesem Sinne – ein schönes Wochenende

Euer Tim Verhoeven