Ich bin schon seit langer Zeit ein Verfechter der XING-Bewerbung. Bei meinem alten Arbeitgeber – Vodafone – haben wir schon vor einigen Jahren erste Testläufe damit gemacht, Bewerbern die Möglichkeit zu geben, sich via XING-Profil zu bewerben.

Hat XING nun gemeinsam mit Promerit die eierlegende Wollmilchsau für e-Recruiting erschaffen?


Es gab damals meiner Wahrnehmung nach aber noch ein paar Probleme, die mit der Bewerbung via XING einhergingen:

Geringe Akzeptanz beim Bewerber, da anscheinend noch Ängste existierten, dass man über diesen Weg (aus welchen Gründen auch immer) benachteiligt werden würde.

Korrespondenz wurde aufwändiger, da man kein Bewerbermanagementsystem hatte.

Aufwand für Auswertungen stieg, da mein keine automatischen Statistiken ziehen konnte.

Nun gibt es eine gemeinsame Lösung der Firmen XING und Promerit – der XING-Connector (übrigens ein Name, den XING häufiger verwendet – wie auch 2010 mit einer Lösung für Outlook, dem XING-Connector).

Was steckt dahinter? Der XING-Connector ist eine Schnittstelle zwischen Bewerbermanagement-System und XING und bietet zwei Funktionen an.

Stellenanzeigen können nun via Schnittstelle bei XING geschaltet werden. Als ich das gelesen habe, habe ich mich gefragt: Warum jetzt erst? Aber egal, es ist nicht spektakulär, aber sinnvoll.

Bewerber können sich via „Bewerben mit dem XNG-Profil“-Button bewerben und dann sollen die Daten aus dem XING-Profil in das Bewerbermanagement-System eingelesen werden. Wenn das sinnvoll und fehlerfrei klappt, dann ist das eine enorme Erleichterung im Bewerbungsprozess für beide Seiten.

Ist dieses Feature die eierlegende Wollmilchsau? Ein klares Jain. Da ich noch kein Praxisbeispiel gesehen habe, kann ich nur mutmaßen.

Akzeptanz beim Bewerber: Der Erfolg hängt sehr stark von der „Intelligenz“ der Schnittstelle ab. Wenn zu viele Daten falschen Rubriken zugeordnet werden, dann wird das Thema eher zum Frustfaktor für Bewerber, weil sie dann händisch Fehler suchen und ändern dürfen. Hier bin ich schon sehr auf den ersten Praxis-Test gespannt, den ich selbst durchführen werde.

Korrespondenz und Auswertungen können im Idealfall komplett über das Bewerbermanagementsystem abgedeckt werden. Das ist tatsächlich für Unternehmen eine sehr sinnvolle Arbeitserleichterung – wenn es gut funktioniert. Vor einiger Zeit wurde ja schon CV-Parsing als Allheilmittel angepriesen aber in der Praxis sieht man dann doch, dass nicht alles Gold ist was glänzt.